Viktoriya über Sue:
Als ich für Snizhana nach einem Job geschaut habe, wo sie ihr Talent für Aquarell- und Freihandzeichnen entfalten könnte, habe ich Christine Zureich angerufen. Christine hat mir darüber erzählt, dass Luise in ihrer Kunstschule Malkurse für geflüchtete Erwachsene und Kinder anbieten möchte und gerade jemanden sucht, der die Sprache beherrscht. Snizhana durfte sich dann bei Luise vorstellen und kurze Zeit darauf hat sie zweimonatige Malkurse für Kinder und Erwachsene aus der Ukraine in der Kunstschule gegeben.
Diese Malkurse in so einer kurzen Zeit durchzuführen und finanziell zu unterstützen, ist durch das Atelier Zobel und die Idee von Sue Schmid möglich geworden.
Sue erzählt ihre Geschichte von Nächstenliebe:
I wanted to participate in welcoming people displaced from their homes. So, we created a project where people could meet and think about begin to think about beauty again.
Luise is an amazing partner; in case I didn’t say it before – thank you Luise! Together we were able to create two 8-week Art courses for both adults and kids within a few weeks.
Wer bin ich ...
I am Sue. I was working as a Project Manager at the British Crafts Council when I started dating Peter, six months later I moved from London, England to Konstanz -- but I am originally from Montreal, Canada. For the past fifteen years I have worked with my husband Peter Schmid at Atelier Zobel. Together we lead a design studio and gallery, creating a space for beautiful objects and amazing people to come together.
One of the many events we hold throughout the year is our Mother’s Day workshop. Every year we invite kids to hand craft a project for Mom in celebration of Mother’s Day. The profits from the annual workshop benefit a local non-profit organization. This year our team wanted to welcome Ukrainian refugees to Konstanz by hosting an art class taught in their mother tongue, entitled „Kunst verbindet“.
Was ist für mich Nächstenliebe/ Kindness …
We tend to think of kindness as an individual act, but I think of kindness as a social behavior. If we live in a society that places value on being kind, and people are treated kindly, then it’s much easier to act kindly – however, kindness must a reciprocal act. Therefore opposite is also true -- if members of your community do not value kindness and/or do not reciprocate, kind acts will dissipate. If you think about it, what is a society? Comedian Trevor Noah, gave an interesting explain at the beginning of the pandemic in reaction to the tragedy of George Floyd:
‘What is Society? Fundamentally, when you boil it down, ‘Society’ is a contract, it is contract that we sign amongst human beings with each other as human beings whether spoken or unspoken and we say amongst this group of ‘us’, we agree on common rules, common deals and common practices that are going to define us as a group – that’s what I think society is, a contract. And as with most contracts, the contract is only as strong as the people abiding by it.’
I have had the privilege of being raised in a socially democratic environment. Therefore, I have the privilege and responsibility of participating, as well as defining the social contract. I would like to live in society that values kindness, therefore as an individual, I do what I can to reflect the world I want to live in.
Als ich erfahren hab, dass der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist ...
My first reaction was emotional – grief and sympathy for every person effected by the war.
My second impulse, as a historian, (I hold a Masters in the History of Art, and taught Art History in the Universities for many years), was to understand the context of war, who are the stakeholders and look for historical references that might offer insights, explanations and possible conclusions.
Dieser Krieg hat meine Wahrnehmung/ mein Bewusstsein verändert ...
Somehow, I assumed in a battle between good and bad, good would always win. I don’t think that anymore. It also served as a wakeup call. That all have to participate in preserving democracy and take responsibility to work to change for negative cultural shifts - rather than assume that someone else’s will fix it.
Ich möchte den Menschen zum Weihnachten wünschen ...
Of course, World Peace and joy… but for those who feel that this is naïve… I would wish that people don’t lose hope.
I love superheroes. My favorite is Batman, the Dark Knight or Batman Begins… even the old comic books. In one episode, after saving the world, AGAIN, Batman says, ‘When hope is lost, so is the battle, we must never lose hope.’ Superheroes may not exist, but the morals that they teach us do. So, if I found a wishing well, or a magic genie gave me three wishes - I’d wish for World Peace and Joy, and never-ending hope.
Viktoriya über Luise:
Als ich für Snizhana nach einem Job geschaut habe, in dem sie ihr Talent für Aquarell- und Freihandzeichnen entfalten könnte, habe ich Christine Zureich angerufen. Christine hat mir davon erzählt, dass Luise in ihrer Kunstschule Malkurse für geflüchtete Erwachsene und Kinder anbieten möchte und gerade jemanden sucht, der die Sprache beherrscht. Snizhana durfte sich dann bei Luise vorstellen und kurze Zeit darauf hat sie zweimonatige Malkurse für Kinder und Erwachsene aus der Ukraine in der Kunstschule gegeben.
Diese Malkurse in so einer kurzen Zeit durchzuführen und finanziell zu unterstützen, ist durch das Atelier Zobel und die Idee von Sue Schmid möglich geworden.
Luise erzählt ihre Geschichte von Nächstenliebe:
Als die ersten Geflüchteten bei uns ankamen, habe ich mich natürlich gefragt, wie ich persönlich helfen kann. Jemanden aufnehmen ging in meiner Situation leider nicht und vieles wurde ja sofort gespendet. Ich habe erstmal versucht, finanziell zu helfen. Mir lag es aber gleich von Anfang an daran etwas Längerfristiges zu unternehmen. Als dann Sue auf uns zukam, war ich natürlich sofort bereit mitzugestalten. Mit kurzen Wegen und unbürokratisch haben wir es geschafft, sechs Wochen lang Kurse zu organisieren und einen Ort für Kinder und Mütter anzubieten, in dem sie sich austauschen und kreativ ausleben konnten.
Wer bin ich ...
Ich bin Luise Merle, seit 16 Jahren in Konstanz, aber gebürtig aus Berlin kommend. Konstanz ist für mich über die Jahre eine Heimat geworden, obwohl der Prozess nicht immer einfach war. Ich brauche ab und an auch meine Zeiten in größeren Städten. Grundsätzlich fühle ich mich aber immer mehr zu Konstanz gehörend.
Sue und ich kennen uns schon länger, wir haben auch schon gemeinsam an einem kleinen Projekt zum Valentinstag gearbeitet. Die Kunstschule Konstanz ist gerne bei Projekten dabei und versucht, so oft es geht, auch mit lokalen Künstler:innen und Unternehmen zusammenzuarbeiten. Als Kunstschule gibt es uns nun schon seit vier Jahren und wir fühlen uns in der Stadt gewollt und gut unterstützt. Wahrscheinlich war die Zeit günstig und die Stadt reif für eine Kunstschule. Wir freuen uns über all die Menschen, die ihren Weg zu uns finden und auch über die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Kulturamt und dem Hochbauamt.
Was ist für mich Nächstenliebe/ Kindness …
Ich glaube, ich habe mir darüber noch nie so richtig Gedanken gemacht. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich immer davon ausgehe, dass der Mensch gut ist und Gutes tut, Gutes hervorbringt. Mir ist es sehr wichtig, positiv mit Menschen umzugehen und sie so anzunehmen, wie sie sind. Mit all ihren Geschichten, Verletzungen und Eigenschaften. Ich denke, ich helfe, wenn ich dazu in der Lage bin.
Als ich erfahren hab, dass der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist ...
Ganz ehrlich? Ich war im Fitnessstudio und habe trainiert. Die Situation in den Wochen und Tagen vor dem Einmarsch war ja schon angespannt, aber irgendwie hatte ich immer noch die Hoffnung, es könnte sich doch noch diplomatisch eine Lösung finden. Als es dann losging und die Nachricht uns dann erreichte, war erstmal Ruhe und Betretenheit im Studio. Alle waren auf einmal richtig still und in Gedanken. Für mich persönlich war dieser Moment ein Aufwachen, ein Innehalten. Wir leben in Europa mit dem Erbe der letzten beiden Weltkriege und konnten aber seit Jahrzehnten in Frieden aufwachsen. Der Kalte Krieg meiner Jugend ist weit weg gewesen und nun ist auf einmal diese Angst wieder da. Das hat mich ziemlich erschüttert.
Dieser Krieg hat meine Wahrnehmung/ mein Bewusstsein verändert ...
Ich bin demütiger geworden. In den ersten Wochen waren es vor allem Angst und Unsicherheit und nun versuche ich, mich nicht von der Angst lähmen zu lassen. Ich kann das mir hier in Konstanz, in Deutschland, Gegebene nicht als selbstverständlich ansehen. Die Welt ist gerade ein unsicherer Ort, das ist sie ja schon immer, aber gerade spüren wir es auch hier in Europa. Umso wichtiger ist es, Werte und Demokratie zu unterstützen und nicht wegzusehen. Krisen verbinden Menschen und es wäre schön, wenn diese Verbindungen gestärkt werden könnten. Menschlichkeit und Toleranz sind für mich nun noch wichtiger geworden.
Ich möchte den Menschen zum Weihnachten wünschen ...
Ich wünsche den Menschen, dass sie die Hoffnung an das Gute nicht aufgeben und weiterhin die Kraft aufbringen, dafür einzutreten.