Viktoriya über Manuel:
Manuel ist mein Partner und ein Mensch, der mir sehr nahe steht und der mir viel bedeutet.
Manuel hat mich an allen “Fronten” unterstützt: mit seinen Umarmungen, als ich am 24. Februar in der Küche auf dem Boden saß und nicht aufhören konnte zu weinen. Durch Zuhören. Mit verstehen-wollen.
Manuel hat mir bei der Erstellung von Postkarten von Snizhanas Aquarellen geholfen.
Manuel hat die unzähligen Papiere, die Snizhana fast täglich vom Jobcenter oder anderen Behörden bekommen hat, inhaltlich aufs Wesentliche reduziert, es mir einfach erklärt, sodass ich es für Snizhana übersetzen konnte.
Manuel hat Alina Foto-Equipment für ihr Projekt ausgeliehen. Wir haben uns in Coffee Fritz getroffen und Alina hat mir von ihrer Ausstellung “Chervona Kalyna” |"Schneeballstrauch"| erzählt. So habe ich auch Alina - meine Co-Autorin für diesen Adventskalender - kennengelernt.
Ich könnte hier einen mehrseitigen Roman über die Unterstützung und vor allem über die Geduld und seine innere Ruhe schreiben … bei dem auf der letzten Seite stehen würde: “Ich kann mich glücklich schätzen, dass Manuel in meinem Leben ist und dass wir gemeinsam durch Dick und Dünn schreiten.”
Alina über Manuel
Manuel hat mir im März in Facebook geschrieben und angeboten, mir mit Fotoausrüstung und allem, was ich sonst noch brauche zu unterstützen, damit ich  als Fotografin weiter arbeiten kann. Er hat mir Ausrüstung ausgeliehen, mit der ich an meinem sozialen Projekt "Chervona Kalyna" gearbeitet habe.
Manuel und seine Geschichte von Nächstenliebe:
Der Grund dass ich geholfen habe … Dass es für mich kaum Aufwand war und dass andere Menschen davon erheblich profitieren konnten. Da hat man was im Kopf: „Okay, ja, irgendwas kann ich tun, irgendwas kann ich beitragen, dann mach ich das.“ Mehr habe ich darüber nicht nachgedacht.
Wer bin ich ...
Ich bin Manuel, habe Jura studiert, aber das machte mir keine richtige Freude. Deshalb bin ich jetzt Architekturfotograf. 
Ich gehe gerne in die Berge zum Wandern bzw. eigentlich zum Fotografieren, am liebsten da, wo kaum noch Menschen sind; dahin, wo die Landschaft nicht verbaut ist, also in die letzten Flecken Wildnis. Ich backe gerne oder mache Marmelade. Ich liege gerne in der Hängematte an einem Platz mit Weitsicht und versuche, das mit der Arbeit so einzuteilen, dass mir die Aufträge und Tätigkeiten Spaß machen, das Geld gut reicht und doch genug Zeit für andere Sachen und persönliche Fotoprojekte in den Bergen bleibt.
Was ist für mich Nächstenliebe/ Kindness …
Empathie, sich emotional oder gedanklich zu kümmern, eine Art Sensor im Kopf zu haben, ob und wie man jemandem helfen könnte. Man hat so ein Grundrauschen, eine Offenheit den anderen gegenüber, sodass man dann überhaupt Notiz davon nimmt, dass z. B. jemand am Bahnhof steht und nicht versteht, wie man den Automaten bedient. Dass man dann hingeht und hilft, weil es nichts kostet, es kostet so gut wie keine Zeit und jemand anderem geht es dadurch viel besser.
Als ich erfahren hab, dass der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist ...
Ungläubigkeit, Schock und nicht wahrhaben wollen, weil man ja die ganze Zeit gesagt hat, rational gesehen macht das alles keinen Sinn. Macht es ja auch weiterhin nicht.
Der Krieg in der Ukraine bedeutet für mich ...
Das Ende der Gewissheit, dass es keinen Krieg in Europa geben würde. Also ich bin ja ohne Krieg aufgewachsen. Für mich gab es immer die Gewissheit, dass sich zumindest in Europa niemand mehr bekriegen wird. Am Anfang hat es mir schon Angst gemacht, weil man nicht wusste, wie es weitergehen würde. Jetzt weniger, weil man einigermaßen merkt, dass Russland nicht mehr weiterkommt und die anderen einen gemeinsamen Feind gefunden haben, den sie jetzt zu besiegen haben, bevor sie sich wieder gegenseitig die Köpfe einschlagen. Na gut, Russland und Putin könnten noch einen Atomkrieg anzetteln, aber das liegt ja weder in unserer Macht, noch könnten wir es mit unseren Entscheidungen beeinflussen. Und die Zerstörung wäre so gewaltig, wieso sollte man sich darüber Gedanken machen?
Dieser Krieg hat meine Wahrnehmung/ mein Bewusstsein verändert ...
Die Wahrnehmung … weniger. Also das Bewusstsein, ja, das schon. Z. B. gibt es die Unsicherheit, dass es wieder Krieg geben könnte, dass Russland irgendwie die EU angreift oder irgendjemand anderes einen Krieg beginnt. Dass man an Demokratie arbeiten muss und sie nicht für selbstverständlich halten darf. Ja, solche Sachen haben sich schon verändert.
Ich möchte den Menschen zum Weihnachten wünschen ...
Viktoriya wünsche ich einen grünen Mini Cooper… Superheroes für die Ukraine. Und für mich… wenn ich noch ein paar richtig große Bilder verkaufen könnte, das wäre schon super. 
Und für die Welt… eine freundlichere, offenere und nachhaltigere Welt…